Das hängt davon ab, welche Zeit du bespielst und welchen Wert du auf historische Genauigkeit legst. Generell lässt sich aber sagen, dass Hochwirtelspindeln und Kreuzspindeln während des Mittelalters nur ausnahmsweise auftreten. Zum Wollespinnen hat man meist eine Tiefwirtelspindel benutzt, deren Wirtel in der Regel aus gebranntem Ton bestanden. Zum Flachsspinnen reicht, wenn man den Abbildungen glaubt, ein konischer Stab. Seide wird (wenn überhaupt) mit einer "supported Spindel" versponnen, einem winzigen, sehr spitz zulaufenden Spindelchen, das in einer Schüssel läuft. Grundsätzlich gilt, dass die Spindel um so leichter sein sollte, je dünner der Faden werden soll. Und ja, auf eine größere Spindel passt mehr drauf. Besser ist sie deshalb aber nicht unbedingt. Ich würde mit einer mittleren Größe anfangen und mir eine nicht zu feine Wolle zum Verspinnen suchen (kein feines Merino!) Um zwei Fäden zu verspinnen, also zu zwirnen, brauchst Du keine gesonderte Spindel, sondern lediglich zwei Knäule. Wichtig ist, dass du beim Zwirnen gegen die Drehrichtung des Garns spinnst. D. h. wenn dein Ausgangsgarn s-gedreht ist, wird es in Z-Richtung verzwirnt und umgekehrt.