Anna von Magdeburg
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Da ich nun endlich "ernst" machen möchte (d.h. mich an ganz konkreten Funden orientieren will), habe ich mich durch die spärliche vorhandene Literatur zu den Funden aus meinem Heimatort gelesen. Unter den Fundstücken waren neben Gürtelkette und diversen Arm- und Fußringen auch einige Bronzeringe, die für Fingerringe zu groß, für Armringe aber zu klein sind (zw. 26und 36mm Durchmesser, die meisten völlig Schmucklos, einer allerdings innen rund und außen 6eckig mit warzenförmigen Zapfen). Die Ringe werden jedoch in den wenigen Berichte nur nebenbei erwähnt, da der Zweck unbekannt ist/war. Die genaue Fundlage ist leider nicht bekannt, da es Zufallsfunde aus dem Jahr 1899 sind und nur der Anwesenheit des Gärtners eines Hobbyarchäologen zu verdanken ist, dass die Gegenstände Beachtung fanden. Nachdem anschließendes Bücherwälzen nicht viel gebracht hat (u.a. Birkhan, Riekhoff), hab ich mich auch im Internet ein wenig umgesehen und bin dann auf den Begriff "Proto-Geld" (bzw. "Proto-money") gestoßen,also eine Art Währung, bevor geprägte Münzen in Umlauf kamen. Allerdings stammen die meisten gefundenen Informationen von einem Versandhaus für Kunst und Antiquitäten. Erneutes Überfliegen meiner Bücher hat auch nicht viel ergeben. Einzig bei Riekhoff ist zu lesen, dass das Prägen von Münzen in Latène C1 seine Anfänge hat - das wäre in etwa die Zeitstufe, auf die die Funde datiert sind. Und da ich nicht davon ausgehe, dass das Prägen von Münzen schlagartig überall gleichzeitig boomte, könnte es doch sein, dass es sich bei den Bronzeringen tatsächlich um derartiges Proto-Geld handelt. So, nun aber zu meinr Frage: Hat schon mal jemand von Proto-Geld gehört bzw. weiß, wo ich Informationen dazu finden könnte? Bzw. könnte es sich um solches Protogeld handeln? Wie gesagt, datiert werden die Funde auf Latène C; heutiges Oberösterreich, etwa 15 innabwärts der Stelle, an der die Salzach in den Inn mündet. Die Funde stammen aus einem Frauengrab.