Lager/Märkte bei Unwetter absagen oder doch lieber Krank werden?

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Schwester_Amalia

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Hallöle zusammen, aus gegebenen Anlass möchte ich gern eure Meinungen wissen. Sicherlich wird es auch in andren Teilen Deutschlands so geregnet haben wie bei uns die letzten Wochen. Allein an diesem Wochenende sind Märkte ohne ende, allein hier im Umkreis von 200 km zähle ich 5! Es wurden Unwetterwarnungen rausgegeben, Hochwasser, die Wiesen sind dermatscht...... Da frage ich mich teilweise schon, muss das sein? Klar, man kann das beste draus machen.. sich Gummistiefel anziehen. Nur wenn ich dann mitbekomme, ein Springbrunnen im Zelt, 3 Mitglieder aus der Gruppe XY bereits Fieber und Krank... Klar man hat einen Vertrag unterschrieben, aber deswegen seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Wäre es nicht Verantwortungsvoller, den Markt abzusagen seitens des Veranstalters??? Gut ich weis natürlich nicht, was so dahinter steckt zwecks Händler und so, wobei die ja auch nix davon haben wenn es in Kübeln regnet und man ohne Gummistiefel und Schwimmflügel gar nicht bis zum Stand kommt. Wie seht ihr das?
 
Man weiß nicht, wies Wetter wird, nur wie es ist :) Und wenn der Platz nicht "bespielbar" ist, wird nicht aufgebaut oder es wird abgebaut.. Man hat einen Vertrag unterschrieben, sicher, aber der Veranstalter auch. Und Vertragsbestandteil ist nämlich auch ein begehbarer Platz... In Lederschuhen. Und ein Platz , der auf Land liegt, und nicht im Sumpf oder im Wasser ... Ist das nicht gegeben, hat der Veranstalter Pech gehabt. Und kein trockener Weg, keine Gäste. Keine Gäste, keine VA
 
Liebe Amalia, in dieser Situation war ich noch nicht. Ich habe solch einen Vertrag noch nicht unterschrieben. Aber ich bin ein Schön Wetter Camper. Die Ausrüstung hat viel Mühe gemacht, war teuer, und die Gesundheit ist kostbar. Und letzten Endes hat man ja meist parallel, auch einen Arbeitsvertrag unterschrieben, in dem der Chef darauf hofft, das die Mitarbeiter auf ihre Gesundheit achten und Montags wieder zur Verfügung stehen. Gibt es im Marktvertrag evtl. eine Unwetterklausel ? Wenn nicht einfach beim nächsten Mal nicht unterzeichnen. So viel sollte der fester Arbeitsplatz und man selbst, sich wert sein. Ständig hustend und schniefend auf der Arbeit erscheinen ist asozial. Schlechtes Wetter hat es in allen Epochen gegeben. Die Menschen werden auch damals sich den Gegebenheiten gestellt haben, nur in wie weit, das heute Vernünftig ist, ist ab zu wägen. Ein kleiner Regen hat noch niemanden umgebracht. Ist ärgerlich, besonders beim Abbau, aber hinnehmbar. Unwetterwarnungen nicht ernst zu nehmen, ist grob fahrlässig. Man muss es auch von der Gegenseite sehen: der schlimmste Extremfall tritt ein, und Rettungskräfte müssen ihre Gesundheit riskierten, um leichtsinnigen Hobbyisten den Hintern zu retten. :no
 
Ich finde ja sowas hat mit gesundem Mneschenverstand zu tun. Letztes wochenende hätten wir in Wil (Schweiz) lagern sollen mittwoch abend kam die email der Veranstalter das sie abssagen, da sie es den LAGERN und STANBETREIBERN nicht zumuten wollen auf solch einem Platz aufzubauen. Das war eine richtige aber auch sehr mutige Entscheidung, zu mal es genügen BESUCHER gab welche sich nun beschweren, dazu kommt das eine Absage eine finanzielle Katastrophe ist. Und da habe wir glaub ich das Problem. Eine Absage spielt 0 Geld in die Kassen, wenn man es durchzeiht kommt wenigstens ein bischen was zu sammen. Als Lager selber sobald ich sehe das die Lagerwiese unter wasser Steht/bzw für uns nicht aufbaubar ist, brechen wir ab, egal ob vertrag oder nicht, denn wie Amalia schon sagt die Gesundheit meiner mitlagernden ist mir wichtiger als der Vertrag, und bis jetzt habe ich mich mit den Veranstaltern immer einigen können. Naja bis auf eine ausnahem aber bei nem MPS erwarte ich nichts anderes, da nahm ich die saisonsperrung und das einbehalten der kaution gern hin.
 
Hallo Schwesterchen,
Die Ausrüstung hat viel Mühe gemacht, war teuer, und die Gesundheit ist kostbar. Und letzten Endes hat man ja meist parallel, auch einen Arbeitsvertrag unterschrieben, in dem der Chef darauf hofft, das die Mitarbeiter auf ihre Gesundheit achten und Montags wieder zur Verfügung stehen.
ich mit meinem Teil :D sehe das sehr ähnlich. Das "reale" Leben sollte vom Hobby nicht so weit beeinträchtig werden. Gerade nicht, wenn es von vorn herein eher zu einem schlechten Ausgang tendiert. Wenn am Freitag die Wiese bereits völlig durchweicht ist, und ich vom Wetterdienst die nächsten drei Tage eine 95%ige Regenwahrscheinlichkeit mit Sturm/Hagel/Gewitter prognostiziert bekomme, dann wäre für mich der Fall klar. (Achtung! Wir sprechen hier nicht von etwas Regen & Wind, sondern dem Wetter der letzten Tage!) Meine Gesundheit und mein "mühsam" und "liebvoll" zusammen gesammeltes/gebautes Material würde ich wahrscheinlich dafür nicht hergeben. Zumal man das ja eh meist "fast Gratis" anbietet... In einem Vertrag müsste man wohl wirklich auf eine "SchlechtWetterKlausel" achten und ggf. darauf bestehen... Du/ihr musst das für dich/euch persönlich abwegen. Ich kann nicht beurteilen, wie wichtg es dir wäre, im nächsten Jahr wieder an gleicher Stelle/VA zu Lagern. Vorstellbar wäre wahrscheinlich, dass der Veranstalter noch "sauer" wegen der Absage ist und euch evtl. ablehnt... Aber wie gesagt, dass ist nur meine Spekulation und liegt natürlich in deinem/eurem Ermessen.
 
und ich vom Wetterdienst die nächsten drei Tage eine 95%ige Regenwahrscheinlichkeit mit Sturm/Hagel/Gewitter prognostiziert bekomme, dann wäre für mich der Fall klar.
...hierzu orientiere ich mich immer ganz gerne auf der Warnseite des DWD: http://www.wettergefahren.de/ Quelle:DWD, http://www.dwd.de/ Das ist zwar nichts für langfristige Planungen, aber die Wetterwarnungen sind sehr exakt und mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit zutreffend, so daß man zumindest die Tagesplanung darauf abstimmen kann... Nicht umsonst wird diese Seite auch gerne von behördlichen Krisenstäben eingesetzt. ;)
 
ihr sprecht mir alle aus der seele. ich habe dieses WE nicht gelagert, eben weil ich nicht krank werden will. ich war "nur" als tagesgast und auch nur weil ich es versprochen hatte. Selbst ich hab dann eins auf Gromi gemacht und Haix (Feuerwehrstiefel) angezogen. Ich war nur entsetzt von der Situation. Ich hab auf der Toilette (welche 3 cm unter Wasser stand) ein Mädchen getroffen in dünnen Kleidchen welche fix und fertig waren, weil alles nass und das halbe Lager Krank. Zum Glück hatte dann der Veranstalter mit ihnen ein einsehn und sie duften abbauen. Trotzdem ich versteh es nicht und bin echt irgendwie sauer, ich hab von den andren Märkten dieses Wochenende Bilder gesehn und die lagernden haben geflucht. Wiso sag ich sowas nicht ab? Gut ein VA war wohl doch so schlau und hat die VA am Freitag abgebrochen, es gibt noch Hoffnung ;)
 
Auch bei mir steht klar die Gesundheit im Vordergrund, auch wenn wir für unsere Auftritte ja sogar eine Aufwandsentschädigung bekommen (was bei vielen Märkten, wie ich gehört habe, nicht der Fall ist). Insofern sehe ich uns auch stärker in der Verpflichtung gegenüber dem Veranstalter, als bei jemandem, der eventuell sogar noch dafür zahlt, irgendwo aufzubauen. Wenn ich irgendwo einen Urlaub gebucht habe und dann feststelle, dass da gerade Überschwemmung herrscht, sage ich den Urlaub auch ohne schlechtes Gewissen ab. Anders, wenn ich die Reiseleitung bin und dafür bezahlt werden ... OK, genug der Beispiele. Bisher haben wir solche Situationen zum Glück immer im Einvernehmen mit dem Veranstalter lösen können, den immerhin auch eine Schutzpflicht für alle Veranstaltungsteilnehmer trifft, d. h. auch für die Lagernden. Aber trotzdem haben wir in unserem Standartvertrag eine entsprechende Klausel, nämlich dass wir abbauen können (bzw. gar nicht erst zum Aufbau verpflichtet sind), wenn ein sicherer Aufenthalt auf dem Gelände nicht möglich ist.
 
Naja, ich seh das anders. Man hat einen Vertrag, in dem klar geregelt sein müßte, wann und unter welchen Umständen ein Markt nicht stattfindet. Wenn da drin steht, dass der Markt auf jeden Fall stattfindet, dann ist das eben so und man sollte soch voprher überlegen, ob man den Vertrag wirklich unterschreibt oder man die evtl. fällige Nichterscheinenstrafe in Kauf nimmt. Aber fangen wir doch mal vorne an. Der Veranstalter hat Kosten. Miete für den Platz, Akteure, Werbung, ... Diese Kosten trägt er auch, wenn der Markt ausfällt. Wenn wir nun alle Schönwettercamper wären, dann wären viele der Märkte nur wenig belebt. Wir haben letztes Jahr 3 Märkte mitgemacht. 1. Markt: 3 Tage Warnung vor Sturm und Gewitter, Teilweise sehr starke Regenfälle, Abbau im Dauerregen. 2. Markt: 3 Tage Dauerregen, Wiese matschig, Ortsansässiger sagt "Wenn die da oben auf der anderen Wiese absaufen, habt ihr hier noch 40 Minuten. Abbau im Nassen 3. Markt: heißester Tag des Jahres. 4 Tage gefühlte 50° im Schatten, Bewegung fast nicht möglich, zur schau stellen von Gewandung und Ausrüstung ebensowenig. Und, wir haben alle überlebt und unsere Witze darüber gemacht. Aber macht nicht auch gerade das Sauwetter das aus, auf das wir hinarbeiten? Richtig mittelaltertaugliche Ausrüstung. Vorgestern war im 3. Programm ein Bericht über die Situation in Worms. Klar haben sich einige Lagernden da beschwert, aber das Wetter gehört nunmal auch dazu. Bei Sonnenschein und 25° kann jeder Mittelalter spielen. Die Herausforderung kommt erst mit den ganzen Nebensächlichkeiten. Achja, dieses Jahr Pfingsten. Mit 22 Personen im Pfadfinderlager, Thema "Asterix und Obelix", von 4 Tagen an einem nicht geregnet, warm war ein Fremdwort, Zelte abgesoffen, Matsch, ... Und keiner ist krank geworden.
 
Das es so eine Klausel geben kann das wusste ich gar nicht Eilika. Ich kenne nur diese blöden Klauseln "die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt" Ich habe auch letztes Jahr von einer Gruppe gehört, dass es auch so matschig war und sie dann wirklich abgebaut haben, weil nicht mal mehr Holz da war und der VA auch noch so dreist war und 100 Euro Vertragsstrafe verhängt hat.
 
Der Veranstalter hat Kosten. Miete für den Platz, Akteure, Werbung, ... Diese Kosten trägt er auch, wenn der Markt ausfällt.
...ich mutmaße da aber mal, daß ein Veranstalter, nicht nur im Falle eines Totalausfalles, bezgl. dieser Dinge versichert ist... :whistling: Wenn man überlegt wieviele behördliche Auflagen eine Großveranstaltung hat, dann sollte dies wohl der "preiswerteste" Versicherungsteil sein...
 
Hmmm...also schriftliche Verträge sind hier in der Gegend eigentlch eher selten. Wenn man einen solchen vorgelegt bekommt, muß man eben prüfen, ob man ihn so unterschreiben kann/will. Ich bin bis jetzt erst einmal von einem Platz ohne aufzubauen wieder nach Hause gefahren weil er a) extrem sumpfig war und b) nicht die von uns benötigte (und vorab angemeldete) Größe hatte. Grundsätzlich stellen wir aber vorher klar, was wir vom Veranstalter brauchen/erwarten: einen geeigneten Platz, ggf. Feuerholz, Zugang zu Trinkwasser/sanitären Anlagen... Und wenn der Veranstalter das vor Ort nicht (mehr) bieten kann, baue ich auch nicht auf. Mitten in einer Veranstaltung abbauen würde ich allerdings auch nur in wirklichen Extremfällen, und dazu würde ich Dauerregen und Matsch nicht zählen, solange der Platz nicht überflutet wird. Das läuft dann eher unter "shit happens" - da zeigt sich, ob die Ausrüstung taugt.
 
In einem Punkt gebe ich Dir recht, Courgan: Wenn drin steht, Markt findet bei jedem Wetter statt und man unterschreibt, muss man bei jedem Wetter hin und bei jedem Wetter aufbauen. Vor allem, wenn noch eine Vertragsstrafe drinnen steht. Aaaaaber: Niemand ist gezwungen, derartige Verträge abzuschließen. Als Vereinsvorsitzende habe ich auch eine Verantwortung meinen Mitgliedern und dem Equipment gegenüber. Nämlich die, das Leben, die Gesundheit der Mitglieder (und nachrangig auch das Vereinsvermögen) zu schützen. Und bei durchweichtem Boden ist nun mal kein sicherer Zeltaufbau möglich. Wenn deswegen ein Windstoß reicht, Zelte umzuschmeißen und irgendwer (egal aus unserer Gruppe, Besucher oder andere Lagernde) dadurch verletzt wird, dann sind wir in der Haftung! Das hat nichts mit "Weichei" oder "Schönwettercampen kann jeder" zu tun, sondern mit Verantwortung. Deswegen unterschreibe ich derartige Verträge nicht, bzw. streiche entsprechende Klauseln vorher. Das darf man nämlich. Wenn das dem Veranstalter nicht passt - sein Pech. Wie schon festgestellt wurde, gibt es jedes WE mehr als eine Veranstaltung, als Akteur kann man sich daher aussuchen, mit wem man Verträge machen will. Nächster Punkt: Den Veranstalter interessiert nicht, wie ich die Veranstaltungsteilnahme finanziere und ob ich mir die Ausstattung, die Anreise etc. finanziell leisten kann oder mich dafür verschulden muss. Genauso wenig interessiert mich als Akteur, welche Kosten der Veranstalter hat und ob er sie wieder reinbekommt. Das ist sein unternehmerisches Risiko! Wenn die VA Geld bringt, streicht er schließlich auch den Gewinn alleine ein.
 
Ich war nur entsetzt von der Situation. Ich hab auf der Toilette (welche 3 cm unter Wasser stand) ein Mädchen getroffen in dünnen Kleidchen welche fix und fertig waren, weil alles nass und das halbe Lager Krank. Zum Glück hatte dann der Veranstalter mit ihnen ein einsehn und sie duften abbauen.
An der Stelle muss ich wirklich mal sagen, daß auch jeder für sich selbst Verantwortung trägt. Wenn man ohne geeignete Ausrüstung ("dünnes Kleidchen") loszieht, nur weil im Kalender "Mai" steht, muss man sich nicht wundern, wenn man wirklich krank werden sollte.
Mit 22 Personen im Pfadfinderlager, Thema "Asterix und Obelix", von 4 Tagen an einem nicht geregnet, warm war ein Fremdwort, Zelte abgesoffen, Matsch, ... Und keiner ist krank geworden.
Nässe und Kälte sind ja auch nicht das, was Krankheit verursacht. Wer während einer zweitägigen Veranstaltung krank umkippt, war vorher schon nicht fit.
 
Nächster Punkt: Den Veranstalter interessiert nicht, wie ich die Veranstaltungsteilnahme finanziere und ob ich mir die Ausstattung, die Anreise etc. finanziell leisten kann oder mich dafür verschulden muss. Genauso wenig interessiert mich als Akteur, welche Kosten der Veranstalter hat und ob er sie wieder reinbekommt. Das ist sein unternehmerisches Risiko! Wenn die VA Geld bringt, streicht er schließlich auch den Gewinn alleine ein.
Sorry, was ist denn das für eine Argumentation? wenn ich mir einen Urlaub auf Malle nicht leisten kann, bleib ich auch daheim. Wenn ich mir den Pickup nicht leisten kann, fahr ich halt weiter im Fiat Punto. Wenn ich nicht weiß, wie ich ein Lager finanziere, oder wie ich dahin komme, dann darf ich mich da nicht bewerben Wenn dich als Akteur nicht interessiert, wie der Veranstalter DIR deinen Platzt zur Verfügung stellt und für Infrastruktur sorgt, Brennholz, Duschen, Toiletten, ggf. Teilnehmerfrühstück usw., dann wär für dich auf meinem Markt (wenn ich Veranstalter wäre) kein Platz mehr. Eine Teilnahme auf einem Markt ist für mich ein Geben und Nehmen. Ansonsten kommt dein VErhalten für mich jetzt einem Gewandungscamper gleich.
 
@Courgan jetzt finde ich Deine Äußerungen schon angreifend. Mag sein das Dir die Ausrüstung und Gesundheit egal sind. Nur sehen das viele nicht so. Jeder muss für sich entscheiden wo seine Grenzen sind. Man sollte wieder zu einer sachlichen Diskussion zukehren.
 
Courgan: Richtig! Es ist ein Geben und Nehmen. Durch unser Lager wird die Veranstaltung für Besucher interessant. Wir gestalten Programm (näheres dazu auf unserer HP), reden mit den Besuchern, zeigen Zelte, Einrichtung, Handarbeitstechniken, Handwerk, erklären geschichtliche Hintergründe ... Im Gegenzug zahlt der Veranstalter eine Gage und stellt eventuell bestimmte Dinge, wie Holz, Stroh etc. zur Verfügung. Aber er tut das nicht aus Nächstenliebe, sondern weil er an uns verdienen, sein Museum oder seine Burg interessanter machen will. Geben und Nehmen halt. Beide profitieren voneinander. Wobei es den Veranstalter eben auch nicht interessiert, ob die Gage ausreicht, unser Gerödel hinzuschaffen, Versicherungen zu bezahlen etc. Nochmal: Es ist kein Entgegenkommen des Veranstalters, einen Platz und sanitäre Anlagen zu stellen. Das ist schlicht die Voraussetzug dafür, dass die Veranstaltung von der er sich etwas verspricht, überhaupt stattfinden kann. Dementsprechend besteht dadurch auch überhaupt keine Verpflichtung, nicht mal eine moralische. Auch Holz und Stroh bereit zu halten oder eine Gage zu zahlen, ist kein freundliches Entgegenkommen, das zu besonderer Rücksichtnahme verpflichtet. Es ist schlicht Teil eines Vertrages. Verträge sind zu halten, allerdings im Rahmen der geltenden Gesetze. Dazu gehört auch die Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme - und da wird es interessant: In dem hier diskutierten Fall (Lagernde, die keine Gage bekommen, sondern oft sogar Geld dafür zahlen, lagern zu dürfen) besteht nämlich ein deutliches Ungleichgewicht zu Lasten der Akteure! Einerseits reisen die auf eigene Kosten an, andererseits bilden sie den Rahmen einer kommerziellen Veranstaltung (Markt oder Spectaculum) und bilden damit einen zusätzlichen Anreiz für das Publikum, so dass der Veranstalter doppelten Gewinn von ihnen hat. Damit korrespondiert aber auch eine doppelte Verantwortung des Veranstalters: Wenn er Geld dafür nimmt, dass man auf seiner Veranstaltung lagern "darf", handelt er wie ein Campingplatzbetreiber und ist im Gegenzug -wie der Campingplatzbetreiber auch - verpflichtet, zumutbare Lagerplätze zur Verfügung zu stellen. Tut er das nicht, erlischt sein Anspruch auf Vertragserfüllung gegenüber den Lagernden. Eventuell macht er sich sogar schadenersatzpflichtig (wäre interessant, das mal durchzuklagen). Nimmt er kein Geld, sondern bietet das Lagern quasi als Gefälligkeit an, ist im Gegenzug auch nur eine Gefälligkeit geschuldet! Und jetzt noch was ganz persönliches: Mir ist es ziemlich egal, ob Du mich als Gewandungscamper ansiehst. Lagern hat für mich nämlich absolut keine Priorität bei diesem Hobby. Ich schlafe viel lieber in festen Gebäuden. Mein Thema - und das meines Vereins - ist Wissensvermittlung. Das Lager ist nur Mittel zum Zweck, wenn kein Haus oder keine Burg zur Verfügung steht, die wir beleben können. Dementsprechend haben wir an Veranstaltungen, bei denen das Lagern im Vordergrund steht, auch überhaupt kein Interesse.
 
Schlechtes Wetter hat es in allen Epochen gegeben.
Nässe und Kälte sind ja auch nicht das, was Krankheit verursacht.
Ein großes Problem sehe ich darin, dass heutzutage viele mit Wetter einfach nicht mehr umgehen können. Das erlebe ich immer wieder, wenn zum Beispiel die Klassenkameraden von meinen Kindern mit dem Auto zur Schule gefahren werden, weil ein bisschen Schnee liegt oder es regnet. Da bin ich dann schon ein wenig stolz, wenn meine beiden (8 und 10) ankommen und lieber zu Fuß gehen wollen, statt mit dem Auto gebracht zu werden. Und was Kälte angeht, wenn ich sehe, wie manche Kinder schon im Kindergarten wie "Michelinmännchen" aussehen, weil sie soviele Lagen Klamotten anhaben, dass sie sich kaum noch bewegen können, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Erkältungen kommen bei meinen Kindern selten vor, obwohl sie eben nicht so dick angezogen sind, und auch jetzt bei diesem Wetter viel barfuß laufen. Wenn allerdings der Platz unter Wasser steht und ein gefahrloser Auf- und Abbau nicht möglich sind, sollte man auch das Recht haben, abzusagen. Die Aussagen von Eilika, bezüglich des Anspruchs auf einen benutzbaren Platz, bzw. auf Schadensersatz, scheint mir da doch sehr schlüssig. Außerdem haben wir zur Zeit ein Wetterextrem. Daher hätte ich überhaupt keine Bedenken, mich gegen eine Teilnahme auszusprechen und sehe da eher den Veranstalter in der Verantwortung. Bei uns ganz in der Nähe, in Jork wurde eine große VA auch abgesagt; genauso wie eine weitere kleinere, an der wir hätten teilnehmen sollen. LG Martina
 

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